Oft werde ich gefragt, warum meines Erachtens ein Coaching in bestimmten Lebenssituationen hilfreich sein könnte.
Ich denke, Coaching hat viele Aspekte.
Zum einen verschafft es dem Klienten die Möglichkeit sich auf Augenhöhe mit einem Sparringspartner auszutauschen und mit seinem persönlichen Anliegen im Mittelpunkt zu stehen. Zum anderen gibt es im Coaching keine “Ratschläge“, sondern höchstens Tipps oder Anregungen, eher Hilfe zur Selbsthilfe. Durch gezielte Fragetechniken werden die Coachees zum Nachdenken animiert, Sie nehmen unterschiedliche Perspektiven ein um Ihr Anliegen von allen Seiten zu betrachten, Sie konkretisieren Ihr Ziel und entwickeln mögliche Handlungsoptionen. Dabei darf meiner Meinung nach der visuelle Effekt von Coaching nicht unterschätzt werden.

Denn häufig sind Situationen sehr verstrickt, Kompetenzen im Lebenslauf nicht erkennbar oder der Konflikt mit dem Kollegen scheint noch andere Personen mit einzubeziehen. Um alle Hinweise aufzunehmen ist ein einfaches Interview oft nicht zielführend. Nimmt man aber alle Informationen und malt daraus ein schlüssiges Bild, verschafft man dem Coachee und auch sich selbst einen ersten Überblick über die Situation.

Oft ist die Einladung, doch selbst einmal das eigene Anliegen am Flipchart darzustellen für viele Coachees im ersten Moment befremdlich („…ich kann aber nicht malen…“). Aber aus meiner Erfahrung, haben sich in solchen Momenten schon viele „Lichtblicke“ gezeigt und erste Erkenntnisse konnten gewonnen werden („Sehen Sie, ich bin auf dem Bild direkt neben meiner dominanten Kollegin- da scheint kein Platz für eigene Ideen…“)

Über die eigenen Kompetenzen zu sprechen fällt oft nicht so leicht,- gerade, wenn Menschen mit einem geringen Selbstwertgefühl zu mir kommen. Wie schön ist es dann zu sehen, wie sich die Gesichter erhellen, wenn da plötzlich eine ganze Kompetenzliste steht …“Ich wusste gar nicht, dass ich so viele Fähigkeiten besitze…“

Dann gibt es natürlich auch noch viele verschiedene Methoden im Coaching, die durch das Flip Chart erst zum Leben erweckt werden, wie ist z.B. um mein „Haus der Identität“ bestellt und was kann ich daraus erkennen.

Auch im Teamcaoching ist das Flipchart ein wesentlicher Bestandteil- dort werden Aufgaben erklärt oder gemeinsame Commitments unterschrieben. Dadurch bekommt ein Tag, in dem meist viel geredet und diskutiert wurde einen verbindlichen Abschluss.

Die Flip Charts werden übrigens von den meisten Klienten abfotografiert oder mitgenommen, um damit weiter zu arbeiten. Im Coaching Prozess komplett auf den Flip Chart zu verzichten wäre für mich so, als sollte ich als Paketbote auf meinen Lieferauto verzichten, für mich ist es also ein wichtiger und unersetzlicher „Erfüllungsgehilfe“ für meine Arbeit. Übrigens verwende ich in meinen Zoom und Skype Coachings auch einen Flipchart, auch das funktioniert hat sich einfach bewährt;)